Das Buch

Noch zehn Tage. Der Arzt sprach etwas nebulös von wenigen Tagen. Doch seine Diagnose war todsicher. Dennoch: Ich habe Hoffnung. An die klammere ich mich. Ich frage nicht, ob er recht hat. So oder so, viel Zeit bleibt mir nicht mehr. Kostbare Lebenszeit vergeht auch ohne seine Diagnose. Was mache ich jetzt? Bloß keine einzige Stunde verplempern. Mein Zeitabschnitt endet, indes, die Zeit läuft ungeachtet meiner weiter.

Zeitumkehr erzählt von dem Bewusstwerden über die Zeit. Darin ein Abschnitt, ein Zeitstrahl, der irgendwann beginnt - und endet. Nicht umgekehrt. Die Zeit kennt nur die eine, nicht umkehrbare Richtung. Man kann sich der Vergangenheit nur erinnern, sie nie nochmal erleben. Und die Zukunft lässt sich nicht beobachten. Was bleibt, ist nur die Gegenwart.

Die Geschichte

Die Motivation

Irgendwann ist Zeit, sich zu erinnern. Oder nach vorne zu schauen: wieviel bliebt noch? Lebenszeit, vergangen oder noch vor mir, verschwendet oder noch zu nutzen. Ich frage mich, wie geht es den Menschen, die ihrem Ende entgegensehen, aufgrund des Alters, einer unheilbaren Krankheit, eines Todesurteils. Manchmal möchte man gerne den Zeitstrahl umdrehen, von der Zukunft über die Gegenwart in die Vergangenheit. Die Natur lässt es nicht zu. Alles ist spiegelsymmetrisch, nur die Zeit nicht. Symmetriebruch.

Zeitumkehr erinnert daran, wie wenig bleibt.

Der Autor

Edgar Bernardi, beobachtender Physiker, versteht sich als emotionaler statt kopfgesteuerter Naturwissenschaftler. Seinem Debütroman Licht des Schattens, eine Coming of Age-Erzählung, folgte Der rot-blaue Boccalino über polarisierende Menschen in einem kleinen Tessiner Dorf. In Zweistromland erzählt er vom Identitätsverlust der Ostdeutschen, die sich in einem wiedervereinten Deutschland noch immer wie Bürger zweiter Klasse fühlen.
Mit Was die Welt im Innersten zusammenhält möchte er Kindern die faszinierende Welt der Physik näherbringen. Und der vorliegende Roman Zeitumkehr lebt von der Hoffnung der Umkehrbarkeit der Zeit.

Die Leseproben

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